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Begriffliche Lockerungsübungen

Begriffe sind nur Merkwörter für Erfahrungen. 
 
Es gibt weder Kraut noch Unkraut, weder Wertstoffe noch Unwertstoffe. JedeR muss für sich von Fall zu Fall Begriffe neu bestimmen. 
 
Sicherheit 
 
Im Leben gibt es keine Sicherheit. 
Sicher ist man in einer Gesellschaft, in der soziale Sicherheit herrscht, in der niemand ausgegrenzt wirt, in der sich jeder heimisch fühlt. 
 
Heimat 
 
Im bürgerlichen Sinn: Vertrautes, auch wenn es weh tut. 
Im sozialistischen Sinn: Die Natur des Menschen kommt zu sich selbst. 
Heimat ist dort, wo einer sich auskennt, wo er unter vertrauten Menschen ist. 
Heimat trägt man in sich, wie man Freiheit, Demokratie, Sozialismus in sich trägt. 
 
Drogen 
 
Drogen sind auch eine Reise in die Südsee und eine Reise nach Norwegen. 
Wer sie braucht, soll anderen keine Drogen verweigern. 
Freier Drogenkonsum, damit man von ihm loskommt. 
 
Wettbewerb 
 
Im bürgerlichen Sinn: Vergleich von etwas, was versprochen wird. 
Im sozialistischen Sinn: "Ik bin al hier": Vergleich dessen, was ist. 
 
Leistung 
 
Im bürgerlichen Sinn: Input/Output. 
Im sozialistischen Sinn: Sein. Befriedigung der eigenen Bedürfnisse, so dass eine Identität entsteht. 
 
Flexibilität 
 
Im bürgerlichen Sinn: Aufgabe einer Identität. 
Im sozialistischen Sinn: Nicht der Größte, Schnellste, Stärkst überlebt, sondern wer flexibel auf seine Umweltbedingungen reagieren kann: klein und bescheiden. 
 
Mobilität 
 
Im bürgerlichen Sinn: Jederzeit dahin auf der ganzen Welt, wo eine Arbeitskraft fehlt. 
Im sozialistischen Sinn: Beweglich im Denken. Verstehen anderer Kulturen. Akzeptieren anderer Lebensart. 
 
Individualisierung 
 
Im bürgerlichen Sinn. Los von Familie, Gewerkschaft, Partei. 
Im sozialistischen Sinn: Sein Leben selbst in die Hand nehmen. 
 
 
Mitleid, Lust Toleranz und Faulheit 
 
Lassen Sie uns einen neuen Begriff von psychischer Krankheit einführen, der uns Mitleid, Lust, Toleranz und Faulheit differenzieren lässt. 
Ein gesunder Mensch will nicht, dass seine Nächstenhilfe öffentlich wird. Er braucht keine Anerkennung. Er spendet anonym, macht kein Aufhebens davon, wenn er seinem Nächsten, der gestürzt ist, auf die Beine hilft. Ein kranker Mensch macht eine Show aus seinen Wohltaten, er fordert öffentliche Anerkennung, er macht seine Wohltaten davon abhängig. 
Ein gesunder Mensch tut das, wozu er Lust hat. Seine sinnlichen Bedürfnisse bestimmen den Gang seines Lebens. Ein kranker Mensch geht apathisch durchs Leben. Er entdeckt seine Lust, seine Sinne nur, wenn andere sie ihm nehmen wollen. Wenn sein Arbeitgeber ihn zu einem drögen Alltag zwingt, will er den Feiertag genießen, macht er nach Feierabend Feste, Partys, Erlebniseinkäufe ohn' Unterlass. 
Ein gesunder Mensch kritisiert nicht jeden Fehler, jede Ungerechtigkeit, jede Verleumdung, um nicht zu viele Nebenkriegsschauplätze aufzumachen. Aber registriert sie sehr wohl und lässt sie kumulieren, um sie eventuell zu gegebener Zeit zur Sprache zu bringen. Ein kranker Mensch toleriert alles, solange ihm niemand auf die Füße tritt. Er ist in Wirklichkeit sehr egoistisch und kann Misshandlungen anderer ertragen. 
Ein gesunder Mensch ist nicht faul, sondern betätigt sich im Rhythmus seiner sinnlichen Bedürfnisse. Dazu gehören 18 Stunden Schlaf und Entspannung pro Tag. Das Bedürfnis nach Faulheit hat nur ein Mensch, der sich (fast) den ganzen Tag unter Zwang betätigen muss. Er sucht dieser Fremdbestimmung durch Faulheit (zeitweise) zu entweichen. 
 
Die Ambivalenz der Sprache: Beides gilt 
 
Schuld ist man immer selbst. 
Lass dir die Schuld (an deiner Krankheit, an deiner Unzufriedenheit) nicht von der Gesellschaft zuweisen. 
 
Denk zuerst an dich. Befriedige zuerst deine (sinnlichen) Bedürfnisse. 
Wer immer nur an sich denkt, um seine eigenen Ideen kreist, wer nicht das Bedürfnis hat, anderen nützlich zu sein, sich öffentlich einzumischen, ist ein Idiot. 
 
Verkaufe dich nicht, geh nicht zur Schule, geh nicht zur Arbeit. 
Um in dieser Gesellschaft den nötigen Durchblick und Freiraum zur Durchsetzung deiner Interessen zu bekommen, musst du zur Schule und zur Arbeit gehen. 
 
Mit entleerten/manipulierbaren Figuren kann der Kapitalismus ihre rebellische Anhängerschaft einbinden. 
Mit der Entleerung von Menschen beraubt sich der Kapitalismus seiner innovativen Grundlage. 
 
Es könnte schlimmer sein. Rückzug auf das Lebbare. 
Anderen geht es schlechter. Leben auf Kosten einer Hierarchie. 
 
Wer nicht weiß, wo er (in der Natur) steht und was er (mit seinem Leben) will, hat nichts zu sagen. 
Wer nicht weiß, wo er (in der Natur) steht und was er (mit seinem Leben) will, bedarf der Sprache. 
 

KT 15-10-02

 
 
Dialektik 
 
Dialektik entsteht dadurch, dass man sich wieder der Natur anvertraut/dass man sich von zwei entgegengesetzten falschen Fährten zurückzieht, weil man eigentlich schon hat, was man sucht. 
 

KT 31-10-02

 
 
 
Wenn das Bett gemacht ist, bleibt man gerne auf. 
 

KT 10-2-04

 
 
Wer weiß, wo er zu Hause ist, ist aufgeschlossen. 

KT 10-3-04

 
 
Arme geben am meisten. 

KT 17-03-04

 
 
Führen heißt: sich selbst sein unter gleichen. 

KT 17-03-04

 
 
Analytisch kann nur denken, wer Ganzes erfahren hat. 
 
Wer sich ganz der Muße hingibt, ist am aktivsten. 

KT 06-06-04

 
 
Im Kapitalismus haben Länder mit den meisten Feiertagen den größten wirtschaftlichen Erfolg. 
 
Du bist ein Teil dessen, wogegen du kämpfst. Also kämpfe nicht, sei einfach da, du selbst. 
 

KT 28-11-04

 
 
Ich muss deinen Namen vergessen, um ihn mir besser zu merken. 
 
Wer sich Muße gönnt, ist aktiv und kreativ. Wer ständig ein volles Programm hat, ist leicht depressiv und empfindet oft Langeweile. 
 
Wenn du auf jemand falsch reagierst, dann liegt das daran, dass du dir nicht sicher bist über dich selbst. Und das kann korrigiert werden. 
 

KT 22-1-05

 
 
Wer psychisch gesund ist, ist gemeinschaftsfähig. 
 
Mitleid ist in Wirklichkeit Egoismus: die Angst davor, in eine Situation wie der Bemitleidete zu kommen, und der Wunsch, dass einem dann genauso geholfen wird. 
 
Die Schuhe sind verdächtig sauber. 
 
Die Futterkrippen liegen in der Schusslinie. 
 
Wer fahren will, muss bremsen können. 
 
Nach dem Ausbruch eines Vulkans ist die Erde am fruchtbarsten. 
 

KT 31-5-05

 
 
Kriminelle sind besonders höflich. 
 
Wenn du allein bist, hast du Zeit, dir die Leute anzusehen, mit denen du zusammenleben musst. 
 
Tiere leben dialektisch; sie leben im Augenblick und nachhaltig. 
 
Zu leben ist die beste Vorbereitung auf das Sterben. 
 
Wer Überdurchschnittliches leisten will, muss faul sein. 
 

KT 26-1-07

 
 
Erich Kästner: Nur wer erwachsen wird und ein Kind geblieben ist, ist ein Mensch. 
 

KT 5-1-08

 
 
Idealisten leben materialistisch. 
 
Wer kein geregeltes Leben führt, kann keine Abenteuer erleben. 
 

KT 10-3-09

 
 
Für Details interessiert man sich erst, wenn etwas nicht mehr funktioniert. 
 
Wer sich Revolutionär nennt, ist kein Revolutionär. 
 

KT 17-5-10

 
 
 
Wo sich die Massen verdichten, muss man Abstand halten. 
 

KT 08-04-12

 
 
Du kannst jemand nur näherkommen, wenn du ihm seine Freiheit lässt. 
 
Du näherst dich einem Menschen am besten dadurch, dass du erkennst, dass ihr verschieden seid. 
 

KT 14-05-13

 
 
Reales 
 
Wenn das Reale nicht real ist, sondern illusionär, z.B.: Du besuchst die Stätte deiner Kindheit: Alles ist anders, obwohl es da ist und du es greifen kannst. 
 

KT 10-3-09

 
 
Objekt/Subjekt 
 
Das Fremde, das Nochnichtverständliche ist Objekt. Das Verständliche bist du selbst, ist Subjekt. 

KT 17-03-04

 
 
Liebe Leserin, lieber Leser, 
 
Seit nunmehr 16 Jahren erscheint diese unabhängige Zeitschrift für Wirtschaft, Recht und Politik in der Europäischen Union. Wie bei vielen Fachzeitschriften hat sich die Krise am Anzeigenmarkt allerdings auch beim EUmagazin negativ niedergeschlagen. Hinzu kommt, dass der Sponsor der Zeitschrift sein Engagement mit Beginn des Jahres 2002 eingestellt hat. 
 

EUmagazin 6/2003

 
 
 
Logische Inkonsistenz 
 
Wenn etwas per se schlecht ist (z.B. Erwerbsarbeit), dann ist sein Gegenteil (z.B. Gemeinschaftsarbeit) nicht per se gut. 
 

KT 12-10-03

 
 
Die neue Relativitätstheorie 
 
In der Physik haben wir das Phänomen, dass manche Dinge nicht zu messen sind, weil sie sich im Moment des Zugriffs verändern. Das gilt auch beim Zugriff auf Menschen. Sollen sie im Wettbewerb der Intelligenz gemessen werden, bietet sich als Maß nur ihre Reproduktionsfähigkeit an, ihr Vermögen, möglichst viel Neues möglichst schnell aufzunehmen und möglichst exakt wiederzugeben. (Das können Computer viel besser.) Was die Menschheit jedoch voranbringt im Sinne ihres Selbsterhalts, ist nicht diese Fähigkeit, sondern Kreativität, Spontaneität und Produktivität, und die lassen sich nicht messen. Wenn man also Menschen messen will, geht die Menschlichkeit verloren. Im Moment des Zugriffs verwandeln sich Menschen in (ganz schlechte) Computer. 
 
Ähnliches passiert im Verhältnis von Macht und Gegenmacht. Wer nur weiß, dass er gegen Macht ist, wird im Moment des Zugriffs selbst zur Macht. Macht kann man nicht bekämpfen. Man kann sie nur rechts liegen lassen. 
 
Wer allerdings nicht den Selbsterhalt der Menschheit im Auge hat, wer von einem Todestrieb der Menschheit träumt, der ist krank. Der propagiert die Messbarkeit des Menschen und den Kampf um die Macht. 
 

KT 22-1-05

 
 
Volk und Kultur 
 
Was ist ein Volk? Langobarden, Tuareg, Massai ... eine Gruppe von Menschen mit eigener Kultur. Kultur ist, wenn ein Mensch sich selbst wäscht; wenn er gewaschen wird, ist er tot. Der Kapitalismus tötet in diesem Sinne das Individuum; aber im Kapitalismus ist weiter von Völkern die Rede. Mit diesem schönen Schein kann er die Menschen leichter ausbeuten: Ich kenne keine Parteien mehr, ich kenne nur noch ein Volk ... Was eine solche Gruppe auszeichnet, ist keine gemeinsame Kultur, sondern eine Schicksalsgemeinschaft. Z.B. eine Gruppe von Menschen in Mitteleuropa wurde im Laufe der Geschichte auf die gleiche Weise behandelt: Deutsche. Diese Menschen kamen aus verschiedenen Kulturen: Schwaben, Alemannen, Friesen ... Andere drangen in ihre Ländereien ein und besetzten sie. Aber auch der Umstand, dass sie sich gemeinsam von dieser Besatzung befreiten, macht aus ihnen noch kein Volk, sondern nur eine Nation. 
 
Kultur ist die Art, wie man mit sich selbst und seinen Mitmenschen umgeht. Der eine wäscht sich mit seinen Händen, ein anderer braucht dazu Seife und Waschlappen, ein dritter braucht dazu eine Dusche, ein vierter Diener ... Nun behaupten viele, diese Mittel des Waschens würden eine Kultur ausmachen. Sie reden z.B. von einer Kultur des Buches, die von einer Kultur des Internets abgelöst würde, und vereinen damit Menschen aus verschieden Kulturen und/oder Menschen, die (durch den Kapitalismus) ihre Kultur verloren haben. Kultur wird damit auf etwas Äußerliches reduziert. Menschen, die sich darauf einlassen, fühlen sich als Individuum allein gelassen, arm, verzweifelt. Kultur ist aber nicht der Waschlappen, sondern die Art, wie man mit seinem Körper und seinen Mitmenschen umgeht. Liebevoll tun das gesunde Menschen, wie andere Lebewesen auch. Es gibt Tausende Arten, sich zu lieben und sich zu hassen, alles Kulturen, aber verwurzelt und nachzuvollziehen in der sinnlichen Befriedigung eines Individuums. Werden Menschen einer angeblichen Kultur nicht mehr in diesem Sinne auf sich zurückgeworfen, nicht mehr persönlich dafür verantwortlich gemacht, wie sie mit sich und ihren Mitmenschen umgehen, lässt man sie sich auf ihren Waschlappen oder einen anderen Mittler oder ein anderes Medium berufen, dann beraubt man sie ihrer Fähigkeit, sich zu waschen. Wird das Leben eines Individuums von einem Guru oder einer Autorität beherrscht, ist das gerade kein Zeichen von Kultur: christliche Kultur, muslimische Kultur ... Kultur wird daraus erst, wenn Menschen es verstehen, die Befriedigung ihrer sinnlichen Bedürfnisse in die Formen dieser angeblichen Kultur zu kleiden, also z.B. von Herzen zu bumsen und anschließend zu beichten. Wobei natürlich immer die Frage bleibt, ob man sich nicht auch ohne Waschlappen waschen kann, und ob in diesem Sinne andere Lebewesen nicht eine weniger umständliche und damit „höhere“ Kultur haben. 
 
Ein Volk ist also eine Gruppe von Menschen, die sich auf die gleiche Art wäscht, nicht weil es ihnen vorgeschrieben wird, sondern weil es das Bedürfnis jedes einzelnen Individuums ist. Souverän über meinen Körper, souverän als Volk. Freiheit von Besatzern oder gemeinsames Schicksal reichen nicht aus, um den Begriff Volk mit Inhalt zu füllen. Wirklich frei ist nur, wer souverän mit seinem Körper umgeht. Wer Individuen nicht zugesteht, selbst am besten zu wissen, wie sie sich waschen, wie sie essen, wie sie scheißen, wie sie bumsen, wie sie pinkeln, wie sie leben, zerstört Kultur. Knigge, Lebenshilfen und Ideologien vermitteln also keine Kultur, sondern zerstören sie und letzten Endes Menschen. 
 

KT 25-1-05

 
 
 
Vergewaltigung 
 
Eine Vergewaltigung liegt vor, wenn der Geist den Körper beherrscht. 
 
 
Wissenschaft 
 
Wissenschaft heißt: nichts verdrängen. 
 

KT 6-3-11

 
 
 
 
 

 

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Letzte Änderung am 25.08.2015
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